
Portugiesische Küche: Butter bei die Fische
Wer so von der gastronomischen Vielfalt in Berlin verwöhnt wurde wie wir, wird in Portugal überrascht. Vor allem der, der sich etwas Auswahl an gesundem, vegetarisches Essen erhofft wie es am Mittelmeer oft der Fall ist. In Portugal gibt es ja eigentlich ideale Zutaten vor der Haustür, wie Fisch, Olivenöl, Gemüse und Kräuter. Außerdem wurden in den Häfen jahrhundertelang exotische Gewürze und Pflanzen umgeladen. Jedoch scheinen die Köche damit (mit Ausnahme vom Fisch) nichts anfangen zu wollen oder zu können. Die Basis der meisten Gerichte ist Fisch oder Fleisch, Mehl, Kartoffeln, Schinken, Gouda, Butter und Eier. Gemüse gibt es in Kohlsuppe (!?) oder als Salat, der oft auch ohne jegliches Dressing oder Gewürz daherkommt.
Fastfood gibt es in Form von mit Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch oder Fisch, Hot Dogs, Käse- und/oder Schinkentoast oder als Omlette.
Sehr beliebt ist z.B. auch “Francesinha”, ein Gericht das aus mehreren Lagen Toast, Schinken, Chorizo, Rindsteak, Käse, einem Spiegelei und -obacht! - einer Sauce aus Tomaten, Bier, Senf und Brandy besteht. Dazu gibt es Pommes.
Aber es gibt natürlich auch richtige Knaller. Meiner Meinung nach sind die Brioche-Croissants die es hier mit Zucker, Schokoladen- oder Vanillecreme gibt sehr zu empfehlen. Generell ist das Brot auch überraschend gut und zusammen mit salziger Butter zu meiner Hauptnahrung geworden.
Wer auf Fisch und Muscheln steht wird in Portugal aber garantiert irgendwie glücklich. Der Fisch wird oft milde gewürzt und mit ganzen, geschälten Kartoffeln serviert. Man kann nicht sagen, dass das schlecht ist, aber schon überraschend angesichts der Möglichkeiten. Wer mehr Pfiff sucht kann für Fisch auch mal ein afrikanisches oder japanisches Restaurant versuchen.