Mostar - Von der Hartnäckigkeit einer Brücke

Mostar - Von der Hartnäckigkeit einer Brücke

Hanna

Wer durch den Balkan reist, der kommt um Mostar nicht herum. Hier kommen viele Reisende aus Kroatien und Montenegro für einen kurzen Zwischenstop vorbei. In allen Geschäften der frisch wiederaufgebauten Altstadt kann man mit 3 Währungen bezahlten: Euro, kroatischer Kuna und konvertible Mark, die offizielle Landeswährung von Bosnien und Herzegowina. Als Rückgeld gibt es auch teilweise einen Mix dieser Währungen 😀.

Was einem auch sofort auffällt ist, dass in Mostar zum großen Teil Muslime wohnen. Gebetsgesang klingt aus den Minaretten der vielen Moscheen durch die Stadt, einige Frauen tragen Kopftücher. Und auch die Souvenirs sind orientalisch: Armreifen, Tücher und Lampen aus Mosaikglas. Viele Restaurants sind Halal und in einigen Cafés kann man Wasserpfeife rauchen.

Das jedoch, um das sich alles dreht ist: die Brücke “Stari most”. Bevor wir davor standen haben wir sie schon ein einer Dokumentation gesehen. Ich habe damals nur eine recht schmucklose, allerdings formschöne Brücke gesehen. Wenn man allerdings die Altstadt drumherum erkundet und die belebten, von Blumenkästen geschmückten Restaurants auf den Terrassen darunter sieht, erst dann begreift man die Schönheit des Ortes.

Der Beitrag der Brücke ist eigentlich nur, den Einwohnern ihren Stolz, ihre Identität und ihre Einheit zurückzugeben. Als die über 400 Jahre alte Brücke im Bosnienkrieg zerstört wurde, war das für die Einwohner nicht nur ein Einschnitt in die Infrastruktur, sondern auch ein Angriff auf ihr Kulturgut und das friedliche zusammenleben von Muslimen und Katholiken.

2005 wurde die Brücke mithilfe vieler Spenden und Kredite aus dem Ausland wieder aufgebaut und ist seitdem Weltkulturerbe der UNESCO.

Hier die Altstadt mit den eher orientalisch geprägten Souvenirshops: