
Montenegro - ein Land aus gar nicht so schwarzen Bergen
Das kleine Montenegro (dt. schwarzer Berg) hatte es nicht einfach. Wir hatten hohe Erwartungen an das Land, auch weil viele vertrauenswürdige Menschen davon geschwärmt haben. Und tatsächlich fanden wir vor allem den Durmitor-Nationalpark und die Bucht von Kotor sehr schön. Überrascht hat uns anfangs, wie viel an der Küste los war (Kotor, Budva und der Strand Jaz), aber im nächsten Moment hat uns unsere diesbezügliche Naivität zurück-überrascht :D.
Bemerkenswert war auch der Temperatursturz von Durmitor (etwa 20 Grad und ab und zu auch mal Regen) zu Kotor (33 Grad und kaum ein Wölkchen), wo uns die neue Generation der Ventilatoren mit Sprühwasser plötzlich gar nicht mehr so dumm vorkam und wir nicht selten lieber zurück in die Berge wollten.
Unserer Erinnerungen an Montenegro formen sich natürlich in erster Linie durch die Berge. Aber auch Details wie die sich ändernde Landschaft, die Him- und Erdbeeren am Wegesrand in Durmitor, die Blumen und Schmetterlinge, die rettenden Wasserpumpen und -quellen in Kotor und die Burg die nachts wie ein Raumschiff über einem leuchtet. Uns wird auch im Gedächtnis bleiben, wie seltsam es am ersten Tag war, außerhalb der EU mit Euros zu bezahlen und wie wir an so manchem kyrillischen Buchstaben gerätselt haben.
Und hier die sturkturierten Details:
- Küche - Kulinarisch ist der Grenzübergang kaum zu merken. Es gibt hier viel gegrilltes Fleisch und Salate. Wir haben uns da lieber selbst versorgt oder nen Stück (ziemlich gute) Pizza genommen.
- Unterkünfte - Es war in Kotor ein bisschen schwieriger, was bezahlbares zu finden, und das trotzdem mindestens die Hälfte aller Häuser der Altstadt in Unterkünfte umfunktioniert wurden. Abgesehen von einer eher unbehaglichen Unterkunft war es insgesamt recht gut.
- Couchsurfing - Leider nein! Bei 600.000 Einwohnern im ganzen Land ist es aber auch nicht so erstaunlich dass wir keinen "Match" gefunden haben.
- Transport - Bei so vielen Bergen helfen wohl nur Busse.
- Menschen & Kommunikation - Wahrscheinlich trägt - ähnlich wie in Kroatien - die Hochsaison dazu bei, dass alle Leute sehr viel beschäfigt sind. Die die "geschäftlich" mit uns zu tun hatten, waren immer für ein Schwätzchen zu haben.
- W-LAN - Gibt es fast überall, aber oft mit erstaunlich schlechter Geschwindigkeit. Vielleicht hatten wir aber auch einfach Pech.
- Natur - Was hätten sie denn gern? In Durmitor gibt es grün und an der Küste blau. Leider wird Müll oft irgendwo hingeworfen. Das seltsamste was ich in der Hinsicht je gesehen habe, waren riesige Schinkenkeulen (sichtbar waren 4, aber es waren sicherlich mehr) die über der Bucht von Kotor offenbar den Berg hinuntergeworfen wurden!?
- Städte - Die Küstenstädte Perast, Kotor und Budva sind sehr hübsch, aber ähnlich wie in Kroatien von Unterkünften und Souvenirshops überzogen. Wenn einem das über wird, hilft ein bisschen Abstand. Also einfach mal in eine Richung loslaufen und schauen was so kommt. Dann trifft man meistens auf ein paar entschleunigende Ziegen oder Schildkröten oder so. Die Küstenstadt Ulcinj, ganz im Süden haben wir aus guten Gründen bisher nicht erwähnt. Zwar gibt es südlich der Stadt endlich einen langen Sand(!)strand, allerdings scheint die Stadt an sich der "Ballermann" für die Kosovaren und Albaner zu sein. Das heißt vor allem viel Müll und Party...
- Preise - Es gibt hier einen sehr großen Unterschied zwischen Inland und Küste. An der Küste sind die Preise auf kroatischem Niveau und im Inland sehr viel günstiger. Während wir an der Küste um die 35€ bezahlt haben, hat das Zimmer in Zabljak (am Durmitor Nationalpark) nur 15€ gekostet.
- Wasser - Fast überall wo wir waren trinkbar. Schönerweise gibt es oft öffentliche Trinkwasserquellen.