Griechenland - gewohnt fantastisch

Griechenland - gewohnt fantastisch

Hanna

Wie viele wissen, treiben wir uns normalerweise im Frühjahr in Griechenland herum. Im Sommer - so dachten wir - ist es einfach zu warm und zu voll. Aber dann kam die Überraschung: Wir hatten fast immer ideale Temperaturen um die 30 Grad und haben bei weitem nicht so viele Touristen wie in Kroatien und Montenegro angetroffen, sondern hauptsächlich griechische Familien. Das mag daran liegen, dass wir nicht auf den Hot Spots unterwegs waren (Inseln & Athen). Schön war dort es trotzdem oder vielleicht auch genau deshalb :).

Was hängen bleibt sind die überall präsenten, für die meisten aus dem Physik-Unterricht vertrauten, griechischen Buchstaben (alpha, beta, gamma, pi, sigma & co), die charakteristischen Straßen und Häuser in Monodendri, der Duft von Kräutern beim Wandern, die Strandlilien und Pinienwälder bei Kaiafas, der überraschend leere Strand des Peloponnes, das sehr laute, klare und warme Wasser des Meeres, der goldene Sand, der sich überall im Gepäck verteilt, die Pracht der Konditoreien, die Berge von Wassermelonen, die unfassbare Apothekendichte in den Städten, die vielen “zu verkaufen”- und “zu vermieten”-Schilder in den leeren Läden, die vielen stylischen Cafés, die überraschend teuren Preise in den Supermärkten & Restaurants, die Beharrlichkeit des in Plastiktüten verpackens, die Freundlichkeit vieler Menschen, aber manchmal auch das Gefühl, als Deutscher abgestempelt zu werden.

Und hier wie immer die Übersicht:

  • Küche - Die griechische Küche hat, vor allem was Fleisch angeht, viel gemeinsam mit den Balkanländern. Allerdings bekommt man in Tavernen auch frische, vegetarische Gerichte wie gebratenes Gemüse und natürlich den genial einfachen griechischen Salat.
  • Unterkünfte - Immer sehr gut und in den Regionen wo wir waren auch kurzfristig organisierbar.
  • Couchsurfing - Da ist gerade der Wurm drin. Wir haben ein paar Versuche gestartet, aber leider hat es nicht geklappt.
  • Transport - Die Busse sind komfortabel und sehr verlässlich. Es gibt auch Bahnstrecken (zum Beispiel Patras - Athen) und natürlich natürlich all die Fähren, aber die haben wir nicht genutzt. In kleinere Orte fährt oft kein Bus (zum Beispiel nach Monodentri oder zu den Orten in der Nähe der Neda-Wasserfälle). Deshalb kann ein Mietwagen sinnvoll sein. Die Straßen/Autobahnen sind zum größten Teil erstaunlich gut ausgebaut.
  • Menschen & Kommunikation - Wir hatten das Gefühl, dass die Menschen im Norden Griechenlands reservierter sind als die auf dem Peloponnes. Insgesamt sind die Menschen aber sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere Gastgeber sind uns sogar einmal mit dem Auto hinterhergefahren, um uns die 2 Kilometer bis zur Stadt zu fahren. Die Reaktion darauf, dass wir aus Deutschland sind, könnte unterschiedlicher nicht sein. Manche Menschen sind begeistert und erzählen von ihren Verwandten die dort wohnen. Andere nehmen es auffällig kommentarlos zur Kenntnis.
  • W-LAN - Nahezu in allen Cafés etc. verfügbar. Tip: oft ist die Telefonnummer das Passwort.
  • Natur - Griechenland scheint das zu kombinieren, was man in anderen Ländern einzeln findet: wunderschöne, lange Strände, klares Wasser, Flüsse, Wasserfälle, imposante Berge und Schluchten.
  • Städte - Patras, Ioannina und Zacharo sind keine Touristenmagneten und haben wegen ihrer eher unspektakulären Sehenswürdigkeiten und Atmosphäre auch keine Blogeinträge bekommen. Dennoch lohnt es sich mal ein bisschen herumzustromern und dem Treiben zuzusehen. Wir sind so durch Zufall auf Konzerte mit Volkstänzen und viel Street Art gestoßen.
  • Preise - Wir sind ja nicht zum ersten Mal im Land, aber gerade dann wenn man aus dem Nachbarland Albanien kommt, erscheinen die Preise immens hoch zu sein. Auch im Vergleich zu Deutschland ist Griechenland was die Lebensmittel und Verbrauchsgüter (Toilettenpapier, Kosmetika, ...) angeht, merklich teurer. Der billisgte Liter Milch kostet etwa 1,10€ und Sonnencreme locker 15,00€. Bei den Unterkünften ist es dann schon ein wenig besser, aber auch die sind mit die teuersten die wir auf unserer gesamten Fahrt hatten. Die Preise der Busse erschienen uns immer fair.
  • Wasser - Oft trinkbar, manchmal vom Geschmack her komisch oder chlorig. Die im Land verteilten Trinkwasser-Quellen sind immer unbedenklich. In Unterkünften aber immer fragen.