
Auf Wiedersehen Shqipëria!
Albanien (auf Albanisch Shqipëria) war für uns eine sehr große Überraschung. Wir wollten eigentlich gar nicht dorthin, doch nun sind wir sehr froh dort gewesen zu sein.
Albanien ist ein Land mit vielen liebenswerten, herzlichen und gastfreundlichen Menschen, für die Tourismus nicht nur ein Geschäft ist. Wenn wir Probleme hatten, dann waren sofort die Gastgeber da und standen mit Rat und Tat zur Seite. Das war so, als wir nicht wussten, wo und wann denn nun der Bus fährt oder auch als wir Verdauungsprobleme hatten.
Erinnern werden wir uns an den im Land sehr präsenten schwarzen Adler auf rotem Grund, die vielen Bunker, das stete Gefühl, viel zu wenig zu bezahlen, die Schreckensmomente wenn uns auf der holprigen Straße nach Theth ein Laster entgegen kam, die Schönheit der albanischen Alpen, die Popsongs, die bettelnden Kinder der Sinti und Roma, die Laute der albanischen Sprache, die wie eine Mischung aus Deutsch und Chinesisch klingt, die vielen “Q”s und “e”s mit Umlauten (ë) in der Schrift, das perfekte Englisch vieler Menschen, vor allem der Kinder, die neugierigen Blicke der Menschen, die Kühe die auf den Landstraßen und vor den Minimärkten frei herumlaufen, die Pferdewagen, die manchmal sehr provisorisch aussehenden Wohnhäuser (siehe Bild unten).
Und hier wie immer die Übersicht:
- Küche - viel italienisches (Pizza & Pasta), Fisch und auch einige traditionelle Gerichte: Reisbratlinge, Frittierter Käse mit Honig und Sesam, ein sehr weicher Kuchen aus 3 Arten Milch, viele Gerichte nach Art des Hauses.
- Unterkünfte - Man findet auch kurzfristig noch sehr gute Unterkünfte, die allermeisten haben ein oft sehr großzügiges, zu vielen Teilen selbst gemachtes Frühstück inklusive. Die Gastgeber waren immer sehr hilfsbereit und engagiert.
- Couchsurfing - Leider leider hat es auch in Albanien nicht geklappt. Fast alle Profile, die wir in den Regionen gefunden haben, wo wir hin wollten, waren inaktiv oder haben einfach nicht gepasst. Wir haben aber vor allem zu einem Gastgeber einen sehr guten Draht und Couchsurfing-Feeling gehabt :)
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Transport - Uiuiui... ganz schön abenteuerlich was da alles auf den viel zu schmalen und schlecht ausgebauten Straßen herumfährt (oder trabt :D). Albaner fahren übrigens fast nur deutsche Autos, da die - so haben wir gehört - die einzigen Autos sind, die die schlechten albanischen Straßen überlebt haben. Nicht selten sieht man auch auf Linksverkehr ausgerichtete Autos (kosten nur die Hälfte haben wir gehört). Wir wurden mitunter von chinesischen und uralten (aber sehr schönen) Mercedes-Bussen transportiert, die in der EU wohl eher im Museum als auf der Straße landen würden. Es sind auch viele Minibusse unterwegs, die auch schon ziemlich in die Jahre gekommen sind. Es ruckelt also ein bisschen mehr als woanders und dauert ein bisschen länger, aber wir kamen immer sicher ans Ziel.
An Informationen, wann welche Bus wohin fährt, kommt man am ehesten bei den Unterkünften. An den Busbahnhöfen (wenn es denn welche gibt) gibt es nur manchmal Aushänge, geschweige denn Internetseiten mit Fahrplänen.
Ein bisschen ärgerlich war, dass von Touristen im Bus hin und wieder mehr Geld verlangt wird. Zwei Male war es nur ein bisschen mehr, aber ein Mal zweieinhalb mal so viel. Wir haben aber immer aufgepasst wie viel die Leute um uns herum zahlen und haben dann - wenn's ging - passend bezahlt. - Menschen & Kommunikation - Irgendwo haben wir gehört, dass es in Albanien mit Englisch schwierig wird und man eher mit Italienisch oder Griechisch weiterkommt. Tatsächlich reicht in den allermeisten Fällen Englisch aus und viele Leute sprechen sogar Deutsch. Die meisten Albaner die wir getroffen haben, waren sehr kontaktfreudig, hilfbereit und freundlich. Reisen macht einfach viel mehr Spaß wenn man sich willkommen fühlt :)
- W-LAN - Es gibt einige offene W-LAN-Netze und (außer in Theth) in allen Unterkünften und Cafés. Weil in Albanien sehr viel telefoniert wird, macht es durchaus Sinn, eine albanische SIM-Karte zu kaufen, auch damit die Albaner, die man anruft, keine Roaming-Gebühren bezahlen müssen. Ausländische Anrufe werden teilweise aus Kostengründen auch nicht angenommen. Für lächerliche 3,50€ haben wir eine SIM-Karte mit 1000 Minuten & SMS und 4GB LTE bekommen...
- Natur - Der Norden Albaniens und vor allem die Albanischen Alpen sind eine ganz besondere Naturschönheit die man sich nicht mit Menschenmassen teilen muss. Vom Süden haben wir gehört, dass es dort voller sein soll. Wir schauen uns da ein andermal zur Nebensaison um.
- Städte - Vielleicht auch wegen der geringen Erwartungshaltung eine echte positive Überraschung. Die Innen- und Altstädte können, was die Atmosphäre angeht, durchaus mit anderen europäischen Ländern mithalten. Oft gibt es auch großzügige Fußgängerzonen und Parks in denen man sich entspannen kann.
- Preise - Mehr als ein Mal haben wir uns gefragt, ob der Kurs, den wir rausgesucht haben wirklich stimmen kann. Man kann manchmal gar nicht glauben, wie wenig man bezahlt. Für ein Abendessen mit Nachtisch und Getränken zu zweit haben wir gerademal umgerechnet 10€ bezahlt. Ein Doppelzimmer mit Frühstück gibt es schon ab 15€ und 3 Stunden im Bus kosten 2€.
- Wasser - Überraschend gute Wasserqualität. Außer in Gjirokastra und am Meer konnte man das Wasser überall bedenkenlos trinken.